
Nicht erst seit dem vermeintlichen Anstieg der Durchschnittstemperaturen auch in unseren Breiten ist ein verstärkter Einsatz von Kühltürmen zu verzeichnen. Kaum ein Bürogebäude, Hotel oder industrieller Betrieb, auf dessen Dach nicht eine entsprechende Installation zu beobachten ist. Dabei sind Verdunstungskühler sehr verbreitet, die mit Wasser als »Kühlmedium« arbeiten. Wie der Name schon sagt, nutzt man dabei die bei der Verdunstung von Wasser entstehende Abkühlleistung aus. Mit dem Austrag des verdunsteten Wassers als Wasserdampf, den Abschwaden, werden auch kleinste Wassertröpfchen als Aerosole zusammen mit den Abschwaden aus dem Kühlturm ausgetragen. Diese Aerosole können erhebliche gesundheitliche Gefahren in sich bergen. Werden sie von Menschen eingeatmet, kann die sogenannte Legionärskrankheit ausbrechen. Diese schwere Lungenkrankheit endet auch heute noch oft tödlich für die betroffenen Personen.
In vielen Ländern werden deshalb die Vorschriften zum Betrieb solcher Verdunstungskühler verschärft. Durch gesetzliche Auflagen zwingt man die Betreiber dafür Sorge zu tragen, dass von den Aerosolen und dem im Kreislauf geführten Kühlwasser keine gesundheitlichen Gefahren für die Umwelt ausgehen. Dazu muss der Wasserkreislauf mit geeigneten Desinfektionsmitteln behandelt werden. Eine rein thermische Vernichtung der Mikroorganismen und pathogenen Keime, wie z.B. bei der Warmwassererzeugung im Haushalt durch wöchentliches Aufheizen über 60 Grad C, ist im industriellen Kühlturm anlagentechnisch nicht möglich bzw. wäre viel zu aufwändig. Es bleibt nur die chemische Behandlung des Wassers mit Desinfektionsmitteln, z.B. organischen Bioziden oder Chlor. Die Verwendung von Chlor zur Desinfektion hat dabei einige Nachteile. Zum einen ist das Abwasser dann wieder auf einen zu hohen Restchlorgehalt zu überwachen, zum anderen ist die Handhabung und Bereitstellung von Chlor wiederum technisch aufwändig und eventuell sogar zulassungspflichtig. Um eine Desinfektionswirkung mit Chlor zu erzielen, muss außerdem der pH-Wert des Wassers ständig gemessen und durch Säuredosierung auf einen neutralen Wert geregelt werden. Chlor und andere verwendete giftige Biozide, die zur Behandlung des Wassers zudosiert werden, sind ebenfalls in den Aerosolen enthalten und stellen dadurch ebenfalls ein Gefahrenpotenzial für Menschen im Umfeld der Anlagen dar.

Verfahrensschema Coolzon-Anlage mit Redox-Messung, Fa. BWT, Schriesheim
Als hervorragende technische und ökologische Alternative hat die BWT Wassertechnik GmbH, Schriesheim, eine kompakte Kühlwasserbehandlungsanlage entwickelt. Diese von BWT entwickelte Kühlwasserbehandlungsanlage »Coolzon« arbeitet mit Ozon (O3). Ozon zersetzt aufgrund seines hohen Oxidationspotenzials Biofilme und verhindert die Vermehrung von Bakterien.
Die Vorteile der »Coolzon«-Technologie auf einen Blick:
Absalzsteuerung
Da Wasser ein hervorragendes Lösungsmittel ist (Staub und Schmutz aus der Luft wird aufgefangen) und gleichzeitig bei der Nutzung als Kühlmittel durch Verdunstung Verluste auftreten, ist ein regelmäßiger Austausch bzw. eine teilweise Erneuerung des Kreislaufwassers notwendig. Die elektrolytische Leitfähigkeit steigt, sobald Teile des Wassers verdunsten. Über einen Leitfähigkeits- Grenzwert kann automatisch ein Wasseraustausch

JUMO CTI-500 induktiver
Leitfähigkeitsmessumformer
Redox Messung
Über das Redoxpotenzial des Kühlwassers wird die Ozonerzeugung überwacht bzw. geregelt. Am Ausgang der Coolzon-Anlage werden im aufbereiteten Wasser typischerweise Redoxpotenzial- Werte im Bereich von 700 ... 900mV erzielt. Dieses Wasser wirkt stark desinfizierend und wird zum Kühlkreis zurückgeführt wo es über einen Wasserverteiler in die Kühlturmtasse zurückgespeist wird. Das hohe Redoxpotenzial spiegelt die hohe Oxidationskraft des Ozons wieder und damit

JUMO CTI-500 induktiver
Leitfähigkeitsmessumformer

JUMO ecoTRANS pH03 - Mikroprozessor-
Messumformer/-Schaltgerät für pH-Wert/
Redox-Spannung und Temperatur
Ozonerzeugung und Lufttrocknung
Das benötigte Ozon wird von der Coolzon-Anlage selber erzeugt. Als Ausgangsstoff wird nur Umgebungsluft benötigt. Luft ist überall vorhanden

JUMO Einbauthermostat,
Typenreihe EM
Einsatz der Coolzon-Anlage
Die Wirksamkeit einer Coolzon-Anlage wurde wiederholt im Detail nachgewiesen. Beispielsweise war auf einem Verwaltungsgebäude mitten in Stuttgart der Kühlturm, der für die Kühlung des Rechenzentrums sorgte, in der Nähe der Luftansaugung der Klimaanlage des Gebäudes installiert. Damit bestand permanent die Möglichkeit, dass bei entsprechender Windrichtung die Aerosole des Kühlturms in die Frischluftansaugung der Klimaanlage gesaugt werden. Die Mitarbeiter waren ständig der Gefahr ausgesetzt, über die Klimaanlage Luft in die Büroräume zugeführt zu bekommen, die mit Bioziden und Keimen, z. B. Legionellen, belastet war. Obwohl die Keimzahlen im Kühlwasser recht hoch waren, war der Einsatz stärkerer Biozide oder höherer Biozidkonzentrationen nicht die zielführende Lösung. Um hier Abhilfe zu schaffen, war man auf die Suche nach einer »chemiefreien« und »sicheren« Wasseraufbereitung gegangen. Die BWT-Coolzon-Technik war die Lösung. Für die zwei Kühltürme mit je 430 kW konnte das Kreislaufwasser nahezu auf Trinkwasserqualität gebracht werden:
Parameter | Einheit | Kreislaufwasser | Grenzwert nach VDI 3803 |
Kolonie Bildende Einheiten (KBE) | 1/1ml | <10 | <1000 |
Legionella @ 36 Grad C | 1/1ml | 0 | <10 |
pH-value | 9,3 | - |
Ergebnisse in Stuttgart mit Coolzon
Dieses Beispiel zeigt ein häufig anzutreffendes Problem von Bürogebäuden, auf denen ein Kühlturm, z.B. auch für die Klimaanlage des Gebäudes, betrieben wird. Die VDI 3803 schreibt für Kreislaufwasser in Kühltürmen allgemein einen Grenzwert von 10 000 KBE/ml vor; bei Kühltürmen, deren Abschwaden jedoch in den Aufenthaltsbereich von Menschen gelangen können, liegt der Grenzwert deutlich niedriger, er liegt bei nur 1000 KBE/ml. In der Praxis kommt es oft vor, dass bei derartigen Installationen selbst der hohe Grenzwert nicht eingehalten wird. Die daraus resultierende Gefährdung für die Betroffenen wird meistens unterschätzt.
Fazit
Aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht ist der Einsatz von Ozon als Desinfektionsmittel für den Betreiber von industriellen Verdunstungskühlern eine hervorragende Alternative zu organischen Bioziden oder Chlor. Biologischer Bewuchs wird entfernt bzw. am Wachstum gehindert, was zu einer höheren Kühlleistung und Verfügbarkeit des Kühlturmes führt. Hochwertige Messgeräte und -sensoren mit niedrigen Serviceintervallen z.B. zur Redox-Messung, der bedarfsgesteuerten Absalzung und der Temperaturüberwachung komplettieren das gut durchdachte System der Coolzon- Anlagentechnik.
Ihr Ansprechpartner aus Ihrem Land:
Land
Telefon
E-Mail-Adresse
Österreich
+43 1 61061-0
Tschechien
+420 541 321 113
Slowakei
+421 244 87 16 76
Ungarn
+36 1 467 08 35
Rumänien
+40 257 20 60 36
Bulgarien
+359 2 973 39 88